Bei Heraeus in Hanau „ist vieles Gold, was glänzt“. Doch auch zahlreiche andere Edel- und Sondermetalle werden hier geschmolzen, behandelt oder weiterverarbeitet. Der Technologiekonzern ist weltweit tätig in Bereichen wie Umwelt, Energie, Gesundheit und industriellen Anwendungen. Am heimischen Stammsitz in Hanau suchte Heraeus nach einer effizienteren Lösung für den innerbetrieblichen Warentransport. Heraus gekommen sind zwei maßgeschneiderte Factory Train Routenzüge. Die Züge befördern ihre Fracht inzwischen im Takt, sicher und pünktlich zu allen „Bahnhöfen“ im Werk und haben ihre Bewährungsprobe mit Bravour bestanden.
Die beiden Factory Train Routenzüge wurden speziell an die Gegebenheiten im Heraeus Werk angepasst. Ziel war es, Transporte auf dem Außengelände zu übernehmen und durch Bündelung der Fahrten das hohe Verkehrsaufkommen deutlich zu reduzieren. Das ist gelungen: Die Factory Train Routenzug-Lösung mit Sonderbauteilen und Extras erwies sich als goldrichtig.
Die beiden Routenzüge – jeweils ein Linde P80 Schlepper und zwei EF2-Warenträger – pendeln stets mit genauem Fahrplan hin und her und beliefern die produktionsnahen „Bahnhöfe“. Wer einen Transport benötigt, meldet ihn über das Transportleitsystem an.
Die EF2-Warenträger wurden so konzipiert, dass sie jeweils drei Palettentrolleys aufnehmen können, die sich ohne Hilfsmittel ebenerdig in den Warenträger einschieben lassen. Bei jeder Tour können so sechs Palettentrolleys gleichzeitig befördert werden, während früher ein Stapler jede Palette einzeln anliefern musste. Ergebnis: enorme Zeitersparnis, deutlich weniger Verkehr.
Da die beiden Factory Train Routenzüge bei Heraeus fast ausschließlich im Freien unterwegs sind, erhielten die Warenträger ein Wetterschutzsystem mit elektrischer Betätigung und RFID-Verriegelung. Die Wetterschutzplane lässt sich nur von berechtigten Personen öffnen, die sich mit einer RFID-Karte identifizieren können.
Eine echte Herausforderung stellte das Betriebsgelände bei Heraeus dar: Unebenheiten auf Straßen, Personen- und Fahrzeugverkehr sowie eine Bahnunterführung mit rund acht Prozent Gefälle bzw. Steigung. Abhilfe schafft hier ein elektronisches Bremssystem mit ABS und Notbremsfunktion, wenn´s bergab geht. Zudem verfügen die Factory Train Routenzüge über Pendelachsen, um Bodenunebenheiten auszugleichen. Zusätzlich wird die Geschwindigkeit des kompletten Zuges in Kurven automatisch reduziert bis sich der Zug wieder komplett in Geradeausfahrt befindet. Auch der sogenannte "Hundegang" wurde ins Lenksystem integriert, um enge Bereiche leichter passieren zu können.
Tobias Mühlens, Leiter Core & Chemical Logistics bei Heraeus in Hanau, ist sehr zufrieden mit der Routenzug-Lösung. Die beiden Factory Train Züge haben für Heraeus die erhoffte Effizienzsteigerung erbracht.
Bild & Text: Suffel Fördertechnik GmbH & Co. KG + Heraeus Site Operations GmbH & Co. KG